Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie (TiHo-Pharma) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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Zu den Aufgaben des Instituts gehört im Rahmen des Tiermedizinstudiums die Lehre in allgemeiner und spezieller Pharmakologie und Toxikologie, in klinischer Pharmakologie und im Arznei- und Betäubungsmittelrecht. Im Biologiestudium werden Lehrveranstaltungen in Pharmakologie und Toxikologie sowie Neurobiologie angeboten und Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten betreut. Weiterhin werden Vorlesungen, Seminare, Kolloquien und Übungen für die Ph.D.-Studiengänge der TiHo angeboten.

Im Institut bestehen zwei Arbeitsgruppen. Die Forschung der Arbeitsgruppe Löscher beinhaltet vor allem Untersuchungen zur Pathophysiologie und Pharmakologie von Erkrankungen des Zentralnervensystems. Dermatopharmakologische Untersuchungen zur Beeinflussung des Entzündungsgeschehens in der Haut und zur dermalen Resorption, pharmakokinetische Themen sowie Untersuchungen zur Ursache, Entwicklung und pharmakologischer Beeinflussung antibakterieller Resistenzen sind Schwerpunkte der Arbeitsgruppe Kietzmann.

Im Verbundprojekt war die Arbeitsgruppe Kietzmann schon im Rahmen von RESET 1 am Forschungsverbund beteiligt. Basierend auf den dort erzielten und in weiteren Projekten generierten Ergebnissen der Arbeitsgruppe, ist das Ziel in RESET 2, eine Risikobewertung einer möglichen Resistenzentwicklung aufgrund der Exposition mit Rückständen in der direkten Umgebung und einer Übertragung resistenter oder in ihrer Sensibilität verringerter Keime zwischen einzelnen Tiergruppen durchzuführen. Um dies zu ermöglichen, werden sowohl ein Vertreter der Fluorchinolone (Enrofloxacin) als auch der Cephalosporine (Ceftiofur) an Schweine verabreicht und die Auswirkung der Behandlung auf die Umwelt und auf Indikator- bzw. Sentineltiere (unbehandelte Schweine im selben Stall) untersucht. Dies wird anhand von Plasma-, Urin- oder Kotuntersuchungen sowie Staubuntersuchungen auf antimikrobielle Rückstände durchgeführt. Zusätzlich findet ein Monitoring der Resistenzsituation der Darmflora der Tiere statt.

Basierend auf den in IP8 (Uni Paderborn, Arbeitsgruppe Grote) generierten Ergebnissen einer möglichen Aufnahme antimikrobieller Rückstände durch Nahrungsmittelpflanzen (Weißkohl, Porree), die in mit Gülle gedüngtem Boden kultiviert wurden, soll zusätzlich eine Untersuchung der Auswirkung der oralen Aufnahme belasteter Gemüsepflanzen hinsichtlich einer möglichen Resistenzentwicklung durchgeführt werden.

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Beschreibung der Projekte

Einfluss antimikrobieller Rückstände und die Übertragung von Bakterien im Stall auf die Resistenzentwicklung einzelner Tiergruppen

Eine Gruppe Schweine wird jeweils mit dem Fluorchinolon Enrofloxacin oder dem Cephalosporin Ceftiofur nach Herstellerempfehlung behandelt. Es wird eine mögliche Verschiebung der minimalen Hemmkonzentration (MHK) kommensaler Escherichia coli (E. coli) im Mikrobiom der behandelten Tiere untersucht. Zusätzlich befindet sich beim jeweiligen Versuchsdurchgang eine weitere Tiergruppe im selben Stall, die separiert von der Behandlungsgruppe untergebracht ist und als Indikator bzw. Sentinelgruppe dient. Plasma, Urin oder Kot (in Abhängigkeit von der jeweiligen applizierten Substanzgruppe) der unbehandelten Schweine und Umweltproben aus dem Stall werden auf Rückstände der applizierten Substanz untersucht sowie MHK-Bestimmungen kommensaler E. coli durchgeführt, um eine Übertragung möglicher Resistenzen zu untersuchen.

 

Einfluss der oralen Aufnahme mit antimikrobiellen Rückständen belasteter Nahrungsmittelpflanzen auf die Resistenzsituation des Mikrobioms.

Basierend auf den von IP8 in RESET 1 gewonnenen Erkenntnissen, dass eine Aufnahme von Antibiotikarückständen in gedüngtem Boden durch Gemüsepflanzen erfolgen kann, sollen in RESET 2 die Auswirkungen der Nahrungsaufnahme mit Enrofloxacin belasteten Weißkohls auf kommensale E. coli der Darmflora von Schweinen, Geflügel oder Labortieren untersucht werden. Dazu werden E. coli Isolate der einzelnen Tiere gewonnen und auf mögliche Verschiebungen der MHK untersucht sowie in Abhängigkeit der jeweiligen Tierart Urin, Kot oder Plasma auf Konzentrationen des aufgenommenen Enrofloxacins untersucht, nachdem die Tiere mit Kohl gefüttert wurden, welcher in Hydrokultur eine definierte Menge an Antibiotikum aufgenommen hat.