Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charite Universitätsmedizin Berlin

Das Institut für Hygiene und Umweltmedizin nimmt die Aufgabe der Infektionsprävention bei den Patienten der Charité (3213 Betten) wahr.

Zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts zählen

Gleichzeitig fungiert das Institut als Nationales Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen. Dieses wurde 1995 in Abstimmung mit der Kommission Infektionsepidemiologie am Robert Koch-Institut (RKI) zur Überwachung wichtiger Infektionserreger neu benannt und durch das Bundesministerium für Gesundheit berufen.

Das Aufgabenspektrum der Nationalen Referenzzentren wurde aktuellen infektionsepidemiologischen Bedürfnissen angepasst. Im Rahmen des angesprochenen infektionsepidemiologischen Netzwerkes wurde eine Struktur etabliert, die es erlaubt, die für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten relevanten Informationen kontinuierlich aus allen einschlägigen Bereichen zusammenzuführen, defizitäre Bereiche zu beschreiben und fehlende Informationen gezielt zu ermitteln.

In einer Charité-weiten Studie wird die Häufigkeit der Besiedlung mit resistenten Enterobacteriaceae in verschieden Patientenpopulationen bei Krankenhausaufnahme untersucht. Eine weitere Studie identifiziert und bewertet Risikofaktoren für eine Infektion mit diesen Erregern. Neben einer klassischen Risikofaktoranalyse werden patientenspezifische Daten ausgewertet.

Ziele der Studien sind die Ermittlung der

Die Ergebnisse unserer Studien sollen in Zukunft dabei helfen, Infektionen mit resistenten Enterbacteriaceae in Krankenhäusern zu vermeiden und schneller zu erkennen.

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Beschreibung der Projekte

Kolonisationsprävalenz von resistenten Enterobacteriaceae

Auf verschiedenen Stationen und Bereichen der Charité werden Abstrichuntersuchungen bei Aufnahme der Patienten etabliert. Mittels eines Rektalabstriches wird so festgestellt, ob ein Patient bei Krankenhausaufnahme mit resistenten Enterobacteriaceae kolonisiert ist. Die positiven Abstriche werden anschließend zum Robert Koch Institut (RKI) in Wernigerode weitergeleitet, wo die Erreger molekularbiologisch untersucht werden und die Identifikation des zugrunde liegende „Resistenz-Genotypen erfolgt. Mithilfe dieser Ergebnisse sollen Aussagen zur molekularen Epidemiologie der Resistenzsituation getroffen und mögliche Unterschiede zwischen den Patientenpopulationen analysiert werden.

Risikofaktoren für Infektionen mit resistenten Enterobacteriaceae

Ausgehend von nosokomialen Infektionen durch resistente Enterobacteriaceae werden Risikofaktoren untersucht, die wesentlichen Einfluss auf die Entstehung dieser Infektionen haben. Bestandteile der Untersuchung sind verschiedene Faktoren wie Immunsuppression, Antibiotikagebrauch, Anwendung von Devices (Harnwegkatheter, zentraler Venenkatheter, Beatmungstubus etc.), chirurgische Eingriffe sowie Infektionspräventionsmaßnahmen (u.a. Isolierung, Händehygiencompliance). Mittels einer Fall-Kontroll-Studie werden diese Faktoren auf ihre Relevanz überprüft. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen dazu beitragen Risikofaktoren für Infektionen zu bewerten und Präventionsstrategien entwickeln. So soll das Problem der nosokomialen Infektionen durch resistente Enterobacteriaceae in Zukunft besser kontrolliert werden.